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Kronen Zeitung

vor 15 Stunden
WM 2026

ÖFB-STÜRMER-ZUKUNFT:

Jetzt helfen wohl nur Sprengstoff und ein Felsen

Volker Silli

Österreichs Fußball gehen die Stürmer aus, befürchten viele Experten! Ein Blick nach Skandinavien stimmt die steirischen Akademie-Leiter durchaus etwas nachdenklich.


Nach der Fußball-WM 2026 steht im ÖFB-Team ein personeller Umbruch bevor – der besonders auf der Stürmer-Position für Kopfweh sorgt: Marko Arnautovic (36 Jahre) und Michael Gregoritsch (31) haben ein biologisches Ablaufdatum. Hinter ihnen klafft eine große Lücke, die vielen Experten schmerzlich bewusst ist: „Bei uns sterben die Stürmer aus“, hebt etwa Peter Pacult warnend den Finger.

Ins selbe Horn bläst GAK-Akademie-Leiter Christian Zach: „Wenn ich mir ansehe, wie es in vergleichbaren Ländern in Skandinavien aussieht, ist das nicht sehr vielversprechend für Österreich. Norwegen hat mit Erling Haaland von ManCity und Jörgen Strand Larsen von Wolverhampton Weltklasseleute in den mittleren Zwanzigern. Schweden ist mit Viktor Gyökeres von Arsenal und Alexander Isak von Liverpool über Jahre abgedeckt, Dänemark hat blutjunge Millionen-Aktien wie Rasmus Höjlund oder Mika Biereth. Und wir?“

Bild: GEPA

Bild: AP/Christophe Ena

Auch Sturms Akademie-Leiter Didi Pegam ist sich des Angriffsproblems bewusst: „Gute Stürmer gibt’ s einige, aber Ausnahmeleute wie Krankl, Polster oder Arnautovic sehe ich in näherer Zukunft nicht. Am ehesten macht noch Rapids Nikolas Wurmbrand mit seinem Speed Hoffnung.“

Bei Sturm hätte Leon Grgic, der augenblicklich in seiner Entwicklung etwas steht, internationales Potenzial. Aber der hat sich für Kroatien entschieden. Peter Kiedl (an Ried verliehen) hat gute Anlagen – auch Belmin Beganovic wird viel zugetraut: „Mit seinem Speed und seiner Dynamik verfügt er über Dinge, die Leute wie Höjlund auch hatten.“

Stürmer-Typen mit eiskaltem Killerinstinkt sind allerdings rar gesät. „Leider können wir uns Wikinger-Typen mit der Genetik eines Erling Haaland nicht aus dem Felsen sprengen“, schmunzelt Pegam, „große, kräftige, pfeilschnelle Brecher mit dem richtigen Naserl findet man nicht jeden Tag. Das kann man auch nicht trainieren. Aber wir werden hart mit jenen Leuten arbeiten, die wir haben. Mit Mario Haas haben wir bei Sturm einen Klassestürmer im Verein, der zwei-, dreimal pro Woche individuell mit den Stürmer-Talenten arbeitet, mit ihnen Laufwege einstudiert und den Abschluss drillt.“

Bild: Pail Sepp

Bild: Silli

Die Grundlagen müssten allerdings schon im Kindertraining geschaffen werden, so Pegam: „Ein guter Stürmer muss beidbeinig sein. Und der Ball muss einfach gezielt aufs Tor – da muss im Training exakter korrigiert werden. Bei uns kommen die meisten Stürmer durchaus zu vielen Chancen, machen aber zu wenig daraus. Es ist eine Frage des Naserls.“


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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